Unser Herz schlägt fürs Gemüse. Seit vielen Jahren ziehen wir Setzlinge, teilweise aus selbst vermehrtem Saatgut, in unserer Wohnung und freuen uns ihnen beim Wachsen zuzuschauen. Gemüse ist für uns Vielfalt und Hauptzutat. Immer saisonal und regional unterwegs, denn kleine Einschränkungen fördern die Kreativität.
In der Chachelstatt wächst seit Mai unser Gemüse in kleinflächigem Anbau, ähnlich einem grossen Garten, mit Mulch, Zwischensaaten, Mischkulturen und Blumen. So wird kaum Wasser, keine Schädlingsbekämpfung, Düngung oder andere Hilfsstoffe wie Kupfer benötigt. Das Stichwort für die Suchmaschine heisst regenerativer Gemüsebau, bereits in Bestform zu finden bspw. im Waldheim oder bei Slowgrow und vielen weiteren Kleinbetrieben.
Für unser Vorhaben viele weitere hochstamm Bäume und Hecken zu pflanzen werden wir von Stadt und Ortsbürgern beim Baumkauf unterstützt. Gehölze liefern nicht nur Früchte für Menschen, sondern sind wertvolle Lebensräume für Vögel und Insekten und sind voller Leben. Laut biodivers.ch gehören Obstgärten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas (In einem Obstgarten wurden 5'000 Spezies nachgewisen).
Wir freuen uns aufs Pflanzen und Ernten. Wenn es dich auch glustet Bäume oder Sträucher zu pflanzen, darfst du dich gerne melden. Pflanzzeit ist vermutlich im November.
Bienen sind wichtige Partnerinnen zur Befruchtung vieler Pflanzen. Weil Wildbienen wie bspw. Hummeln weniger Wetterempfindlich sind, versuchen wir ihnen mit natürlichen und künstlichen Nisthilfen zu helfen. Auch kleinflächiger Anbau und Kleinstrukturen kommen allen Insekten zu Gute. Der Verzicht auf jegwelche Gifte ist für uns eine Selbstverständlichkeit, nicht zuletzt auch den Insekten zu liebe, welche zwar kaum wahrnehmbar, zu den grössten Verlierern der Biodiversitätskrise gehören.
Hiermit ein Aufruf: Egal wie klein dein Garten oder Balkon ist, du kannst etwas tun, indem du ein paar Kübel oder Balkonkistli bepflanzt, eine Wasserschale (ja Bienen haben durst!) oder ein Wildbienenhotel aufstellst. Lass immer irgendwo etwas unaufgeräumt, schneide Pflanzen wenn möglich erst im Frühling zurück, pflanze heimische Pflanzen und freue dich am Leben, das bei dir einzug halten wird.
Da wir nicht überall Gemüse pflanzen können und wollen, stellt sich die Frage nach einer schonenden Beweidung der Wiesen. Wir denken, dass Schafe diesem Anspruch gerecht werden und gut ins Bild passen. Ausserdem sind die wolligen Widerkäuer sehr genügsam, robust und fördern die Biodiversität. Da die Tiere fast immer draussen sein können, wird kaum Gülle und wenig Mist anfallen, welchen wir kompostiert gerne für unser Gemüse nutzen.
Der Halter dieser etwas älteren Schwarznasen hatte sich bei uns gemeldet. Da er sich neu orientieren möchte, suchte er nach einem guten Plätzchen für seine Schafe, et voilà unsere ersten 8 Tiere.
Während die Laufenten sich hauptsächlich von Schnecken ernähren und damit nebst dieser grossen Hilfe auch kaum Futter benötigen, sieht das bei den Hühnern etwas anders aus. Den wenigsten Konsument:innen dürfte bewusst sein, dass eine Legehenne täglich ca. 120gr. Futter benötigt, um damit jeweils ein 50gr. Ei zu legen, womit sie nach einem Jahr bereits "ausgedient" hat und durch die hohe Legeleistung oft gesundheitliche Probleme bekommt.
Wir möchten deshalb auf ein Zweinutzungshuhn setzen und versuchen durch einen grossen und vielfältigen Auslauf, worin die Tiere einen Teil ihres Futters selber finden können und eine natürliche Gruppengrösse (max. 20 Tiere) ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen.
Schön wäre, wenn wir in einem nächsten Schritt Getreide und Kerne selbst anbauen könnten. Auf jedenfall sind die Hühner für uns weniger Eierproduzenten, als interessante, lustige und das Hofleben bereichernde Tiere. Ausserdem tragen auch sie durch ihr picken, scharren und sein zur Artenvielfalt bei.
Möglicherweise sind gerade die kleinsten Lebewesen die wichtigsten. Nicht nur, weil in einem Löffel Humus mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde leben, sondern viel mehr, weil sie im Verborgenen unglaubliches leisten. So unvorstellbar gross wie der Sternenhimmel über uns, sind auch die wenigen Centimeter fruchtbaren Bodens unter unseren Füssen, denen wir deshalb zu allerhöchster Sorgfalt verpflichtet sind. Humusaufbau ist das Stichwort der Stunde und wir sind sehr gewillt in diese spannende Materie einzutauchen. Mehr dazu in den Links.
Gehören zu den spannensten und wichtigsten Bereichen, denn hier bekommt das Leben Freiräume. Seien es Asthaufen, Wildhecken, Ökowiesen, Hochstammbäume, sumpfige Bachufer oder Waldränder. Diese oft etwas unaufgeräumt wirkenden Bereiche sind Hotspots der Biodiversität. Manchmal genügt ein Holzstück unter dem sich eine Kröte verkriechen kann. Da viele dieser Lebewesen auf ihren Wegen Gefahren ausgesetzt sind oder schlicht nicht besonders mobil sind, ist es wichtig diese Lebensräume zu vernetzen. Deshalb beteiligen wir uns sehr gerne am Vernetzungsprojekt des Kantons und sind sehr bestrebt weitere Elemente zu erschaffen.